Wilfried Ohrenberg - Arbeiten

Sein Medium ist die Linie. Linien können Spuren von Feder oder Stift auf Papier sein.
Ohrenberg verschafft seiner Linie jedoch mehr Raum, im wahrsten Sinne des Wortes. Er erschafft lineare und zugleich plastische Figuren im Raum, denn seine Linie ist der Draht, aus dem er diese Skulpturen biegt.
Thema ist auch hier wieder der Mensch. Menschen, die getrieben, bewegt, hin-und hergerissen sind, in filligranen Schiffen durch Stürme fahren. Lineare Zeichnungen sind bestens geeignet, wenn es darum geht, diese Formen und Gesten zu konzentrieren, auf das Wesentliche zu reduzieren und dadurch zu intensivieren. Die Zeichnung ist aber auch ein eher privates, intimes, in der Regel kleinformatiges Medium. 
Die Drahtzeichnungen von Wilfried Ohrenberg vereinen die Leichtigkeit und Reduziertheit der Zeichnung mit der Plastizität und Materialität eines dreidimensionalen Objektes und verleihen ihnen dadurch eine ganz besondere Präsenz. Das dreidimensionale Geflecht wir schließlich wieder zur flachen, sogar immateriellen, aber lebendigen, beweglichen Zeichnung, durch seine Schatten, die es auf weiße Wände wirft.

Esther Orant

Symbole

Symbole sind von hoher historischer und soziokultureller Bedeutung und haben weitreichende regulative Wirkung auf Gesellschaften und deren Subjekte. Sie bieten aber neben dem allgemeinen Konsens aus lebensgeschichtlicher Sichtweise einen erheblichen Interpretationsspielraum.
So steht das Schiff als Symbol für Fernweh, Sehnsucht, Suche nach sich selbst oder wie in der christlichen Mythologie für den Glauben und die Schiffsreise entsprechend für den Lebensweg des Gläubigen. Einer Reise, die ihn möglichst zur Glückseligkeit bringt.
Die Schifffahrt ist somit ein wichtiges Bild für den menschlichen Lebens-
weg, mit seinen Sehnsüchten, allen Irrungen und Wirrungen, als Symbol einer spirituellen Suche.

 

 

Nordex segelt Nord-West zum "Ende der Zeit"
      Entschlossen Nord-West, das Ende ist Ziel
      Eisig die Luft, bleiern die Zeit,
      jegliche Bewegung erstirbt 
      und der Tag wird zur Nacht.
      Die Flucht gelingt, die Flucht vor der Zeit,
      zeitlos das Land, ich sehe es ganz nah.
      (Ohrenberg, Werkgruppe Argonauten)






Aquilifer, der Adlerträger, befindet sich auf der Reise von der 
Finsternis zum Licht, vom Tod zur Unsterblichkeit.
Die spirituelle Suche wird Ziel.

Wilfried Ohrenberg